Wer brachte in der DDR Weihnachtsgeschenke? Fürchtet ihr euch vor der Yule-Katze? Und wer trinkt eigentlich am Dreikönigstag den König unter den Tisch? Passend zur aktuellen Saison und der Adventsstimmung dreht sich hier alles um die kalte Jahreszeit: Willkommen bei unserem Quiz zu Weihnachten und zur Winterzeit.
Weihnachtsfrieden
Mitten in einem europäischen Krieg geschah ein kleines Wunder: An der Front zwischen Mesen und Nieuwkapelle saßen zur Weihnachtszeit verfeindete deutsche und britische Soldaten in Schützengräben gegenüber. Die genauen Umstände lassen sich nicht mehr vollständig rekonstruieren und wurden in der allgemeinen Erinnerungskultur romantisch verklärt. Fest steht, dass es zu einem überraschenden Waffenstillstand kam. Kerzen und Tannenbäume zierten bald die Ränder der Schützengräben und statt Kanonendonner erklangen abwechselnd in der jeweiligen Sprache Weihnachtslieder. Mancherorts wird von Fußballspielen berichtet.
Nach Weihnachten gingen beiden Seiten wieder zum gegenseitigen Töten über. Mitunter wurden Disziplinarverfahren gegen Offiziere aufgenommen. In der deutschen Presse wurde die Verbrüderung gänzlich verschwiegen, in Frankreich und England kleingeredet.
Wann kam es zu dieser kurzen Episode von Menschlichkeit im Niemandsland?
„Weihnachten“ im Römischen Reich
Die Saturnalien waren ein römisches Fest zu Ehren von Saturn, das Ende Dezember gefeiert wurde. Üblicherweise beschenkte man sich zu diesem Anlass. Zu späterer Zeit wurde das Fest auf fast zwei Wochen ausgedehnt und erhielt einzelne Ähnlichkeiten mit dem heutigen Karneval. Was war eine ganz wesentliche Besonderheit des Fests?
Stille Nacht, heilige Nacht
Eines der bekanntesten Weihnachtslieder der Welt stammt aus Österreich: Stille Nacht, heilige Nacht wurde dort am 24. Dezember 1818 in Oberndorf bei Salzburg uraufgeführt. Der Text stammt vom Priester und Dichter Joseph Mohr und die dazu komponierte Melodie von Franz Xaver Gruber.
Um Joseph Mohr zu ehren, errichtete man ihm 1912 ein Denkmal. Es gab nur ein Problem: Er wurde zu Lebzeiten niemals porträtiert. Was machte man also?
Ein unreligiöses Familienfest am 24. Dezember
In der DDR wurde Weihnachten säkular umgeformt. Mit Neujahr- bzw. Jolka-Tanne schuf man einen sozialistischen Ersatz für den Weihnachtsbaum. Adventskalender gab es, nur durfte man sie bis in die Siebziger nicht so nennen.
Die Rolle des Weihnachtsmanns übernahm im Ostblock die Winterpersonifikation aus der slawischen Mythologie: Väterchen Frost. Welche russische Märchengestalt bekam er, als Gegenpol zu Knecht Ruprecht, an seine Seite gestellt?
Die Welt steht Kopf!
Die ausgelassenen Feierlichkeiten zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar waren vor über 300 Jahren einem bestimmten Parlament in Europa ein Dorn im Auge. Es gab Aufführungen und Verkleidungsbälle - mitunter soll es zu Orgien und anderen Szenen gekommen sein, die nicht mehr den zeitgenössischen Vorstellungen von Sittlichkeit und Frömmigkeit entsprachen.
Also verbot man am 25. Dezember 1644 kurzum das Weihnachtsfest. Das Parlament kam zum gemeinsamen Fasten zusammen und das Volk zu gewaltsamen Unruhen. Das Verbot existierte bis 1660 - also für ganze 16 Jahre.
Von welchem Land ist hier die Rede?
Das Jahr ohne Sommer
Das Jahr 1816 ist als Jahr ohne Sommer in die Geschichte eingegangen. Es war in ganz Europa ungewöhnlich kalt und europäische Zeitzeugen aus höheren Lagen berichten das gesamte Jahr von Frost und Schneefall. Es kam zu schweren Unwettern, Überschwemmungen und Missernten - Hungersnöte und Seuchen waren die Folge.
Wer oder was war Schuld am viel zu langen Winter?
Jólakötturinn
In Island treibt zu Weihnachten die riesige Yule-Katze ihr Unwesen. Sie hat schwarzes Fell, glühende Augen, gigantische Klauen und macht Jagd auf Menschen. Sie frisst sie - oder je nach Laune stiehlt sie ihnen zumindest ihr Weihnachtsessen. Allerdings frisst sie nicht einfach jeden, sondern nur...
Deutsche Volksweihnacht
Während der Zeit des Nationalsozialismus erkannte die NSDAP in Weihnachten ein großes propagandistisches Potenzial und nutzte dies zunächst mit einigem Erfolg: Das deutsche Weihnachtsfest wurde völkisch umgewidmet.
Während des Zweiten Weltkriegs machten sich Zuhause und in den Luftschutzbunkern, gerade zur Weihnachtszeit, jedoch immer stärker Resignation und Sarkasmus breit. Unter vorgehaltener Hand scherzte man beispielsweise: „Die Engländer werfen die Christbäume vom Himmel, die Flak liefert Kugeln, Göring stiftet das Lametta, Goebbels erzählt Weihnachtsmärchen, das deutsche Volk zündet Kerzen im Keller an und erwartet die Bescherung von oben“.
Wie nennt man diese Art von politischem Witz in autoritären Staaten?
Weihnachtspost
Im niedersächsischen Himmelsthür (Postleitzahl 31137) unterhält die Deutsche Post im Auftrag des Weihnachtsmanns seit über 50 Jahren eine Postfiliale, um jedes Jahr die Wunschzettel zehntausender Kinder zu beantworten. Mittlerweile hat die Post noch weitere Filialen im Auftrag des Weihnachtsmanns eröffnet.
Das kindliche Briefe Schreiben hat eine lange Tradition: Seit mindestens dem 17. Jahrhundert dankten Kinder in Schönschrift den Paten und Eltern. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus den Segenswünschen eigene Geschenkwünsche. Wer wirkte tatkräftig auf diese geniale Änderung hin?
Dreikönigstag
Im Spätmittelalter gab es einen Brauch, wonach am Dreikönigstag innerhalb einer Festgesellschaft ein „König“ gewählt wurde. Immer wenn der Erwählte sein Glas erhob und akklamierte: „Der König trinkt!“, so mussten alle Anwesenden mittrinken. Es gab zahlreiche Varianten mit diversen weiteren Hofämtern. In Frankreich und der französischen Schweiz hat sich der Brauch bis heute erhalten („le roi-boit“).
Die Wahl des „Königs“ entschied ein in Kuchen eingebackenes Los. Nach diesem Objekt war er benannt. Er war also für einen Tag...
Wir hoffen, dieses Quiz hat dir eine kleine Freude bereitet und wünschen dir eine besinnliche (Vor-)Weihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest!